Fr 21. Juni 1996 - 20:30 - GEMS
Jacky Terrasson Trio
"Mir fällt spontan kein anderes Piano-Trio ein, das mich in letzter Zeit derart gefesselt hat wie das von dem Pianisten Jacky Terrasson. Die Betonung liegt auf Trio - Terrasson allein ist zwar ein faszinierender und mit seinen jungen Jahren bereits eigenständiger Pianist, aber der spezielle Kick steckt im Ensemble-Konzept, das zweifellos gemeinsam entwickelt bzw. erspielt wurde. Fünf Sterne für seine Debut-CD auf Blue Note", so der Kritiker der Zeitschrift Jazzthetik.
Dieses Trio mit Ugonna Okegwo am Bass und Clarence Penn am Schlagzeug kommt nun auf seiner ersten Deutschlandtournee auch zum Jazz Club, worüber wir uns natürlich besonders freuen. Im März ist bereits seine zweite CD auf Blue Note erschienen und die hohen Erwrtungen an Terrasson wurden mehr als erfüllt, ein phantastisches Pianotrio-Album. Der 29jährige Pianist und seine Begleiter, die im Jahr '93 Betty Carter! auf ihrer Tournee begleiteten, ist ein echter Shootingstar. Jacky Terrasson, Gewinner der angesehenen Thelonious Monk Competition 1993, ist ein Pianist, wie er selten zu erleben ist.
Während es gerade unter den Pianisten viele gibt, die jahrelang eine eigene Identität suchen, scheint er bereits seinen eigenen Stil gefunden zu haben. Er besteht, auf einen einfachen Nenner gebracht, darin, dass kurze Floskeln des thematischen Materials wie Teile eines Puzzles beiläufig hingeworfen und ganz langsam immer mehr verdichtet werden, bis zuletzt das Thema hörbar wird. Fast drängt sich das Bild eines Malers auf, der mit locker entworfenen Strichen beginnt, die dem Laien noch nicht verraten, was das Werk dereinst darstellen soll. Nach Vorstellung des Themas sprudeln seine Improvisationen mit einer Fülle von neuen Einfällen und frischen Ideen genau so lang, wie er fühlt, dass die Spannung anhält. Terrasson & Co. geben den alten Schlachtrössern wie *I Love Paris*, *My Funny Valentine*, *Bye Bye Blackbird* usw. unverhoffte Sporen, ohne das Originelle überzustrapazieren.
"Jacky Terrasson ist nicht nur ein findiger Melodiker, sondern ein ebenso exzellenter Rhythmiker. Selbst in den verwegensten Passagen gerät das formidabel eingespielte Trio nicht ins Trudeln. Ein Ensemble, das seinen Weg machen wird. Einen Künstler von seinem Kaliber trifft man höchstens einmal in einer Generation an." (Jazz Podium)