Mi 24. März 1999 - 20:30 - GEMS
Randy Weston *African Rhythms*
Unermüdlich reist der Pianist, Komponist und Bandleader Randy Weston von Land zu Land, um seine Botschaft von der spirituellen Kraft der Musik in die Herzen seiner Zuhörer zu tragen. Priester, Magier und Therapeut in einem, versetzt er sein Publikum mit Musik, welche die Erdschwere des Augenblicks vergessen macht, in einen Zustand gleichzeitiger körperlicher Entspanntheit und geistiger Schwerelosigkeit, nach dem man süchtig werden kann. Musik als Therapeutikum für die im Hier und Jetzt befangene Seele und als Medium, das Transzendentes in welcher Form auch immer unmittelbar zugänglich macht - für die Dauer eines Konzertes, vielleicht auch länger.
"Musik ist für mich die reine Spiritualität. Das kann man auch daran ersehen, dass der geistigen Kraft der Musik in allen Religionen eine wichtige Rolle zukommt. Und egal, welchen Glauben du hast, die Musik verschafft dir den direkten Kontakt mit dem Schöpfer", so Weston in einem Interview. Musik als Ausdruck einer universellen Spiritualität - ist es da nicht in einer symbolischen Sicht bezeichnend, dass Westons musikalische Sprache von der Afrikas durchtränkt ist, des Kontinents, von dem die ersten Menschen stammen sollen? Der 1926 in New York geborene Weston, der sich in früheren Jahren an einigen in die Legende eingegangenen Tastenkünstlern gerieben hatte - am pianistischen Urgestein Monk, an Elmo Hope und Herbie Nichols, sammelte auf mehreren Afrika-Reisen sowie einem fünfjährigen Marokko-Aufenthalt all die Erfahrungen, welche zusammen mit seinem Jazzhintergrund (zum Schatten Monks tritt dabei jener Dukes) seinen musikalischen Mikrokosmos abstecken: Ein Raum voller Nischen, welche die Seele zum Verweilen einladen.
Nach den beiden aufsehenerregenden CD-Grossprojekten *The Spirits of Our Ancestors* und *Volcano Blues* erschien im letzten Jahr auch auf dem Label Verve/Gitanes seine letzte CD *Khepera*. "Die pure Essenz! Khepera - das Meisterwerk eines Jazzpiano-Giganten!" (Jazzthetik 11/98, Fünf Sterne). Nach seinem legendären Auftritt beim Singener Jazzfestival 1993 nun wieder live beim Jazzclub. Mit dabei der Saxophonist Talib Kibwe, der Bassist Alex Blake und der Percussionist Neil Clarke.
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