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Fr 9. Mai 2003 - 20:30 - GEMS

Tuba Tuba

Michel Godard (Tuba), Dave Bargeron (Tuba), Joe Barbato (Accordion), Kenwood Dennard (Drums)

Eigentlich seltsam, dass bisher niemand darauf gekommen ist. Dabei ist die Idee überaus reizvoll. Seit die Tuba ihre heimliche Renaissance im Jazz zeitigt hat es kaum Versuche gegeben, die Melodie- und Rhythmuskompetenzen des grossen Blechhorns im Duo zu kombinieren. Also musste der Zufall heran.

Die beiden Tubavirtuosen Dave Bargeron und Michel Godard trafen sich bei den Aufnahmen zu Rabih Abou-Khalils letzter CD, und spontan wurde die Idee einer Zusammenarbeit geboren. Erzmusikantisch wie beide sind, war jedoch von vornherein klar, dass es weniger um experimentelle Klangforschung gehen sollte, als um die selbstverständliche Nutzung des enormen Klang- und Ausdrucksspektrums des Instrumentes.

Die zunächst absonderlich erscheinende Kombination zweier Tubas mit dem Akkordeon von Joe Barbato und dem Schlagzeug von Kenwood Dennard überzeugt beim Hören ihrer CD mit einer verblüffenden Leichtigkeit. In den überwiegend von Dave Bargeron stammenden, melodietrunkenen Stücken werfen sich die Tubas die Bälle zu: Die Melodieführung der einen, in ihrer behänden Geschwindigkeit an Posaunenspiel erinnernd, unterlegt die andere mit der Basslinie.

Das geht auch wunderbar unbegleitet wie in *Bass Bees*, aber meistens jagen sich die Tubas mid- und uptempo mit ihren warmen, runden Klangfarben z.B. auch durch Coltranes *Giant Steps* und Miles Davis *Donna Lee*. Das musikalische Spektrum reicht von funkigen Brassgrooves bis zur freien Improvisation, von schönen Melodien mit mediterranem Einschlag bis eben zu aussergewöhnlichen Versionen von Bebop Standards.

"Dass die Tuba tanzen kann, wissen wir schon länger. Jetzt mit *Tuba Tuba* hat sie ihre Schrulligkeit und Exotik abgelegt, ist sie endgültig etabliert und tritt dabei äusserst symphatisch und selbstverständlich auf: *To Be Tuba*, ganz einfach." !!Fünf Sterne!! Jazzthetik.