Sa 11. Okt 2003 - 20:30 - GEMS
Chris Potter
Nein, der amerikanische Saxophonist Chris Potter hat nichts mit Harry Potter zu tun. Obwohl - zaubern kann der Multisaxophonist schon auch. Der 31-jährige Musiker aus Chicago kann jetzt schon auf ein bewegtes musikalisches Leben zurückblicken. Er spielte mit Dave Holland, Dave Douglas, Danilo Perez aber auch der Rockband Steely Dan. Beinahe plötzlich ist er in der vordersten Reihe der Jazzsaxophonisten aufgetaucht und spätestens seit Beginn dieses Jahrzehnts spricht man von Chris Potter als einem Musiker erster Wahl.
In Kopenhagen wurde ihm im Jahr 2001 als jüngstem Musiker der begehrte Jazzpar-Preis, sozusagen der Jazz-Nobelpreis, verliehen. In den letzten Jahren hat er bereits elf Platten unter eigenem Namen veröffentlicht.
*Travelling Mercies* heisst seine letzte CD auf dem Majorlabel Verve. Wer heute als Saxophonist erfolgreich sein will, muss die gesamte Geschichte seines Instruments kennen und verinnerlicht haben. Chris Potter weiss um die Tradition und hat aus allden Einflüssen etwas Eigenes entwickelt. Das macht seine Stärke aus und unterscheidet ihn von den Epigonen. Was wie ein Senkrechtstarter anmutet, erweist sich bei näherer Betrachtung als Resultat einer kontinuierlichen und zielstrebigen Entwicklung. Bei aller Vielseitigkeit, was die musikalischen Kontexte und Stilistiken anbelangt, fand er einen Konzentrationspunkt in der Arbeit mit der eigenen Band.
Seit fünf Jahren spielt er in einer Quartettbesetzung - einer wahren Dreamband - mit dem Pianisten Kevin Hays, de Bassisten Scott Colley und dem Schlagzeuger, mit dem jeder spielen will, Bill Stewart. Die Zürcher Zeitung schrieb über ein Konzert in der Widder Bar: "Die Performance der Chris Potter Group wurde zum Meilenstein im bisherigen Konzertprogramm". Und das wird auch beim JazzClub der Fall sein!