Fr 25. Mai 2007 - 20:30 - GEMS
James Carter Organ Trio
In den neunziger Jahren gehörte der 1969 in Detroit geborene Saxophonist James Carter zu den 'Wild Young Lions' und den 'New Stars' des Jazz. Mittlerweile hat er den 'angry young man' längst abgelegt und dürfte zudem zu den bestangezogenen Jazzmusikern gehören, der gute alte Miles hätte seine Freude daran. Nicht nur mit 'sharp-dressing' knüpft er an alte Jazzer-Traditionen an. In den letzten Jahren ist auch sein musikalisches Programm eng mit den Klassikern des Jazz verknüpft. So spielte er CDs ein, die Django Reinhardt und Billie Holiday gewidmet waren.
Diese Linie verfolgt er auch mit seinem aktuellsten Hammond-B3-Organ-Trio. Mehr oder weniger angestaubte Jazzklassiker werden hier in 'Carterian fashion' interpretiert. Musiker wie Eddie 'Lockjaw' Davis, Benny Golson und Billy Strayhorn liefern das Spielmaterial. Spielzeug, über das sich Carter, der Organist Gerard Gibbs und Schlagzeuger Leonard King gleichermassen eifrig wie inspiriert hermachen.
Sie werfen sich die Bälle hin und her, machen akustische wie sprachliche Spässchen und eines ist klar: Das ist groovende Bauch-Musik. Durchaus mit Sinn für die 'Swinghaftigkeit' der Originale, genauso aber mit der nötigen Respektlosigkeit, die sie vor allzu gefälligen Konzessionen an die Zuhörer bewahrt. James Carter bläst voller Energie, kraftvoll – welcher Saxophonist kann derart Luftsäulen zum Vibrieren bringen – mit rasendem Tempo und virtuoser Technik. Leonard King ist ein 'straight-forward' Schlagzeuger, der mit Gerard Gibbs an der Hammond B3 Orgel den groovenden Background für die musikalischen Eskapaden des Meisters bereitet.