Do 1. Nov 2007 - 20:30 - GEMS
Nagl / Bernstein / Akchote / Jones
*The big four* waren im Jahr 2004 eine Entdeckung und der Höhepunkt des Jazzfestivals Willisau. Und hier haben sich wirklich vier der Grossen zusammengetan: der österreichische Saxophonist Max Nagl, der amerikanische Trompeter Steven Bernstein, der französische Gitarrist Joel Akchote und der amerikanische Bassist Bradley Jones. Die Band wurde von Max Nagl zusammengestellt, nachdem ihm Hathut Records den Vorschlag machten, sich doch einmal die *Big Four* von Sidney Bechet und 'Muggsy' Spanier anzuhören.
Nach einigen Konzerten gingen sie ins Studio und nahmen eine CD auf, wobei Nagl und Bernstein für die Kompositionen verantwortlich waren, die beide im Geiste! dieser alten Bechet-Aufnahmen geschrieben haben. Anspielungen auf die *Big Four*, mit denen Sidney Bechet 1940 mit die schönsten kammermusikalischen Aufnahmen des traditionellen Jazz eingespielt hat, sind gewollt.
Zwar lässt Nagl keine populären Oldtime-Themen neu erstehen – allenfalls *Lazy River* oder *Squeeze me* – aber er erzeugt die relaxt swingende Grundstimmung der historischen Session. Sie ist Grundlage für Nagls phantasievolle Komposititonen, die Swing, Tango und Blues streifen und auch schon mal wie imaginäre Soundtracks daherkommen. Solistisch individuell ausgefeilt bewegen sich diese neuen *Big Four* im Rahmen zeitgenössischer Interpretation und beweisen, dass es doch tatsächlich so etwas wie eine geschichtsträchtige Gegenwartsmusik geben kann.
"Tatsächlich kommen sie so abgeklärt und cool daher wie vier ganz Alte, die ein Leben lang geheizt haben und jetzt einfach mal auf hohem Niveau verschnaufen wollen… Die Avantgarde bricht sich hier nur in Nuancen Bahn, aber in der expressiven Zurückhaltung besteht gerade die Meisterschaft dieser Konstellation." (Jazzthing)