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Do 10. Okt 2013 - 20:30 - GEMS

Ellery Eskelin *Hammond Trio New York*

Ellery Eskelin (TenorSax), Gary Versace (HammondOrgan), Gerald Cleaver (Drums)

"Mit einer Mutter, die in den 1960er-Jahren unter dem Namen Bobbie Lee als Organistin in Baltimore aktiv war, verwundert es nicht, dass ich eine Affinität zum Sound der Hammond Orgel entwickelte. Ein eigenes Orgeltrio auf die Beine zu stellen, war demnach nur eine Frage der Zeit. Die Aufnahmesession mit Gary Versace an der Hammondorgel und Gerald Cleaver am Schlagzeug führt zwar zu den Anfängen meines musikalischen Bewusstseins (einige dieser Standards gehörten zum Repertoire meiner Mutter) und dennoch ist dieses Album ein Zeugnis meiner aktuellen Tätigkeit und meines ganzen Daseins als Musiker, der seit über dreissig Jahren in New York City lebt, kreuz und quer durch die Welt reist und in der Musik seinen Lebensinhalt gefunden hat. Als Bandleader verknüpfe ich in diesem Ensemblekonzept freie Improvisation mit traditionellem Material. Es hilft, dass Gary und Gerald ein Ohr für das ganze Spektrum der Jazzgeschichte haben - bis zum gegenwärtigen Augenblick und in die Zukunft. Wir covern ein paar alte Standards, wie *Memories Of You*, *Lover Come Back To Me* und *Off Minor*, gehen aber mit den Tunes so frei um, dass wir unsere Improvisationen nicht in ein starres Korsett pressen müssen, sondern ihnen eine musikalische Form geben können." (Ellery Eskelin)

Standards sind nicht nur für Young Lions ein lohnendes Betätigungsfeld, auf den zwei CDs des Trio New York (Prime Source Records) findet sich ein ganzes Dutzend davon. Hochleistungsjazz ist allerdings nicht Eskelins Ding. Es ist anderes, was er sucht, Tiefe vielleicht. Auch die Tatsache, dass diese alten Songs im kollektiven Bewusstsein verankert sind, gibt ihnen eine zusätzliche Präsenz. Die drei Musiker lassen sich von den Stücken buchstäblich tragen und dann kann das Unerhörte geschehen - wie bei Thelonious Monks *We See*. Was man hier zu Gehör bekommt, ist nicht, wie so oft bei Organ-Trios der reine Groove, sondern die Musik orientiert sich an der Spielweise des Bebop. Gerald Cleaver spielt klar und präsent, straight ahead, swingt und pusht, während Gary Versace, einer der grossen Tastenvirtuosen der Gegenwart, sein Spiel unter Eskelins charismatische Phrasen legt und dessen subtile Melodien und Improvisationen unterstützt.

"Ein Orgeltrio mit einer ganz und gar eigenen Klangsprache." (Jazz 'n' more 5 Sterne)