Do 20. Feb 2014 - 20:30 - GEMS
Ronny Graupe Trio *Spoom*
Als einen der "originellsten Gitarristen der aktuellen Jazzszene" stellte der Deutschlandfunk vor kurzem den 1979 in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) geborenen Musiker Ronny Graupe vor, dem er zugleich eine "klangfarbenreiche Welt" bescheinigte. Graupe, bekannt aus dem Jazz Kollektiv Berlin und Gruppen wie Hyperactive Kid und Rolf Kühns Quartett (im September beim Jazz Club zu Gast), zeigt sich auf seiner aktuellen CD *Spoom* (Pirouet Records) als äusserst geistvoller Gitarren-Individualist und als Komponist substanzreicher Stücke. Sie sind keine schnell sättigenden Einlagen. Im Gegenteil: Manch einer wird sich an der Musik, die Ronny Graupe auf seiner siebensaitigen Gitarre zusammen mit dem dänischen Bassisten Jonas Westergaard und dem äusserst quirlig agierenden Schlagzeuger Christian Lillinger (ebenfalls Mitglied im Rolf Kühn Quartett) macht, sehr lange nicht satthören.
Die Stücke auf dieser CD sind keineswegs vergrübelt oder mit Bedeutungsgesten überfrachtet (wie eventuell die Eigenschöpfung des Wortes "Spoom" vermuten liesse), sondern sie sind frisch, witzig, lyrisch, klangschön und gelegentlich auf feinsinnig-vergnügliche Art verquer und vertrackt. Und: es herrscht ein hoher Grad an Kommunikation, an gleichschwingender Musikalität. Für Ronny Graupe stellt dieses Trio eine Art Traumbesetzung dar. In der Tat agieren die drei Freunde auf faszinierend flexible und inspirierte Art miteinander. Und dies sowohl bei energetisch-verschränkten Stücken als auch bei leisen, zarten. Raffinierte Musik, alles Eigenkompositionen, die aber stets sinnlich bleiben, und die als Ganzes höchst organisch miteinander verbunden sind.
"Null Klischees, null hohle Eloquenz - alles und jeder hier hat Mass und Stil und Sinn für wirklich spannende, gänzlich überzeugende Alternativen für eine Sprache, die dem zeitgenössischen Gitarrentrio jede Menge Anregungen bieten könnte. Diesem swingenden, postmodernen Jazz ist nichts hinzuzufügen." (Jazzpodium)