Fr 11. Apr 2014 - 20:30 - GEMS
Frederik Köster Quartett *Die Verwandlung*
2009 gewann er den Neuen Deutschen Jazz-Preis, 2010 einen Echo Jazz und zuletzt den Westfalen Jazzpreis 2013. Doch trotz aller Bestätigung, die der Kölner Jazztrompeter Frederik Köster in jüngerer Zeit erhielt, fand er es an der Zeit für *Die Verwandlung*, wie der Titel seiner neusten CD auf Traumton-Records lautet. Neue Band, neuer Sound, neue Philosophie. Nur seine Neugier ist dieselbe geblieben. Es war aber für ihn an der Zeit, mit neuen Gefährten andere Wege zu beschreiten.
Von Kafkas Die Verwandlung inspiriert, ist seine neue CD voller literarischer Verweise von Allen Ginsberg bis zu Haruki Murakami. Als kafkaesk kann man die Musik sicher nicht bezeichnen, eher hat Köster zu einer neuen Klarheit des Ausdrucks gefunden. Es ist für ihn auch die Rückkehr an einen Ort, an dem er nie zuvor war. *Die Verwandlung* ist wohl sein bislang unmissverständlichstes Bekenntnis zu jener Musik, für die wir uns ohne alle Umschweife auf den Begriff 'Jazz' einigen können.
Der Trompeter wollte wieder stärker die spielerischen Momente seiner Musik betonen und sich nicht so sehr ein konzeptionelles Korsett anlegen lassen. Mental schwebte ihm das aktuelle Wayne Shorter Quartet vor, das sowohl auf persönlich menschlichem wie auch auf spielerisch abstraktem Level ein Höchstmass an gegenseitiger Durchdringung erreicht.
Ausserdem offenbart er sich auch mehr denn je als Trompeter. Er ist wieder mehr Solist mit Band, auch wenn seine Gespielen Sebastian Sternal am Piano (Newcomer des Jahres 2013), Joscha Oetz am Bass und Jonas Burgwinkel am Schlagzeug sich nicht über einen Mangel an Freiraum und kollektiver Teilhabe beklagen können.
"Dass Köster zu den ganz grossen deutschen Trompetern gehört, wird bei der auf diesem Album herrschenden Gelassenheit nur noch quasi nebenbei deutlich. So klingt moderner Jazz aus Deutschland." (Jazzthetik 5 Sterne)