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Do 5. Okt 2023 - 20:30 - GEMS

© Diego García

Daniel García Trio

Daniel García (Piano), Reinier Elizarde 'El Negrón' (Bass), Shayan Fathi (Drums)

"Eine der aufregendsten Stimmen der aktuellen spanischen Jazzgeneration", titelte das Magazin JazzThing über den Pianisten Daniel García, als dieser im April 2019 sein ACT-Debüt *Travesuras* vorlegte. Tief taucht der Pianist in die Musik seiner Heimat ein und verbindet diese auf höchst eigenständige und ausdrucksstarke Weise mit dem Vokabular des modernen Jazz-Pianotrios.

Auf seiner neusten CD *Via De La Plata* schreitet er diesen eingeschlagenen Weg nun unbeirrt fort. Der in Madrid lebende Pianist trägt ein tiefes Gefühl für die Geschichte Spaniens, die ihn geprägt hat, in sich. Das liegt nicht zuletzt daran, dass er in Salamanca geboren und aufgewachsen ist, einer geschichtsträchtigen Stadt. Sie war eine der wichtigsten Stationen auf der Via de la Plata (der "Silberstrasse"), einer römischen Route vom Norden in den Süden der iberischen Halbinsel. Spanien existiert als Schmelztiegel verschiedener Kulturen, mit keltischen und nordischen Einflüssen, aus dem östlichen Mittelmeerraum und Afrika, aber auch aus Amerika.

Die Via de la Plata ist ein lebendiges Symbol dafür, wie "all dies in Spanien zusammenschmilzt", erklärt Garcia. Und das ist ihm hier - musikalisch - auch gelungen. Denn das Bewusstsein des Pianisten für diese verschiedenen Kulturen, die Spanien geformt haben, ist auf dem Album allgegenwärtig.

Seine Mitstreiter - Reinier Elizarde 'El Negrón' am Bass und Michael Olivera am Schlagzeug (im JazzClub-Konzert: Shayan Fathi) - stammen aus Kuba. Sie lernten sich in der Jazzszene Madrids kennen. Alle drei sind Mitte dreissig und sowohl auf als auch abseits der Bühne eng verbunden.

Auf diesem Album hat García nicht nur tief in seinem Erbe als Mensch und Musiker gegraben und Wahrheiten darüber verstanden. Er hat auch Wege gefunden, diese durch Emotionen auszudrücken: tief, überzeugend und vollständig auf diesem herausragenden Album.

"In selbstloser 'Hingabe an ein Unbedingtes' inszenierte das Trio ein fein austariertes Gesamtkunstwerk zwischen Kontemplation und Explosion. Musikalische Interaktion auf höchstem Niveau, die völlig unprätentiös daherkam. Ein sensationeller Abschluss der Kassler Jazzwoche 2022. Stehende Ovationen des Publikums für dieses Trio", so ein Kritiker über dieses Konzert.