Jazzclub Singen
konzert-details
|start| |programm| |karten| |infos| |archiv|
|kontakt·impressum·datenschutz| |nachbarn|
Do 9. Nov 2017 - 2030 - GEMS
MUTHSPIEL / GRENADIER / BALLARD
MUTHSPIEL / GRENADIER / BALLARD
WOLFGANG MUTHSPIEL (Guitar), LARRY GRENADIER (Bass), JEFF BALLARD (Drums)
Mehr als 30 Aufnahmen unter eigenem Namen hat der österreichische Jazzgitarrist WOLFGANG MUTHSPIEL bislang veröffentlicht. Die Bandbreite des bekennenden Metheny-Fans (er bewundere "sein Timing, im Solo schlüssig zu sein und dauernd Melodien zu finden") ist respekteinflössend und reicht vom Jazzpop (mit der Sängerin Rebekka Bakken) über Worldmusic (mit dem Oud-Virtuosen Dhafer Youssef) und Experimenten mit sakraler, gregorianischer Chormusik bis hin zu avantgardistischen Solo-Projekten (*Vienna Naked*). Gleichwohl ist sein ECM Debüt *DRIFTWOOD* (Treibholz) eine Überraschung: Kammerjazz im Gitarren-Trio-Format mit dem exzellenten Bassisten LARRY GRENADIER und dem Schlagzeuger BRIAN BLADE, der in Singen ersetzt wird durch JEFF BALLARD, einem der gefragtesten Jazzdrummer der Gegenwart. Beide Musiker kennen sich aus jahrelanger Zusammenarbeit mit dem Pianisten Brad Mehldau.
Wenn der Österreicher Muthspiel hier "skandinavisch" klingt, ist das gewollt: er habe "die ganze weite ECM-Klanglandschaft im Kopf gehabt beim Komponieren für *Driftwood* ... und über Manfred Eichers Klangästhetik nachgedacht". Ergebnis des Nachdenkens sind minimalistische Impressionen mit oft nur angedeuteten Melodien und ein luftig wirkender Sound, in dem Pausen die Klangbesonderheiten der beteiligten Instrumente hervorheben. Der Opener *Joseph*, gewidmet dem verstorbenen Landsmann und Jazzrock-Pionier Joe Zawinul, ist ein leiser Nachruf, der die elegische Grundstimmung des Albums vorgibt, das mit einer Hommage an den 2007 verstorbenen Saxophonisten Michael Brecker endet. Muthspiel dehnt die Single Notes auf der E-Gitarre und öffnet dadurch Räume für Bass- und Perkussion-Soundmalereien. Wenn er Akkorde auf der akustischen Gitarre spielt, erinnert sein Trio vage an Ralph Towner und die Frühphase von dessen Folkjazz-Formation Oregon mit ihrer Orientierung auf Virtuosität, akustische Instrumentierung und liedhafte Melodien.
"Muthspiels ECM-Impressionen haben nur einen Schwachpunkt: nach 43 Minuten ist das 'skandinavische' Soundexperiment schon vorbei." (Jazzpodium) - Das Konzert in Singen wird allerdings länger dauern, versprochen! - "Wolfgang Muthspiel ist sozusagen ein kompletter Gitarrist, der in seinem Spiel Herzenswärme mit kühlem Verstand kontrastiert und Experimentierfreude mit Formwillen." (Zeit) - "Er begegnet uns als absolut heutiger Gitarrist und Komponist. Er verbindet geradezu ganzheitlich Kopf und Herz, Rhythmik und Sinnlichkeit: nicht krampfhaft und verbissen, sondern gleichzeitig so ernsthaft wie locker und leicht." (Jazz'n'More)