JA
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ZZ
UB
SINGEN
Do 9. Nov 1995 - 20:30 Uhr - GEMS
ABRAHAM BURTON Quartet
ABRAHAM BURTON (AltoSax), ALAN PALMER (Piano), BILLY JOHNSON (Bass), ERIC McPHERSON (Drums)
Wer kennt sie nicht, die junge New Yorker Jazzgeneration, die Young Lions. Einige von ihnen waren auch schon bei uns zu Gast. Ein weiterer Name in der Reihe dieser jungen Gipfelstürmer ist der Altsaxophonist ABRAHAM BURTON. Als der 24jährige Burton mit diesem seinem Quartett im Februar 1994 einen Auftritt im New Yorker Jazzclub 'Visions' hatte, wollte es der Zufall, dass der ENJA-Chef Winckelmann zugegen war. Nicht nur das Publikum, sondern auch er waren so begeistert, dass er die Jungs umgehend ins Studio schickte. Das Resultat ist auf der CD *Closest to the Sun* (Enja) zu hören. Sie war sofort der Renner der New Yorker Jazzradiostationen. Rechtzeitig zur Tournee erscheint bei Enja seine zweite CD.
Das Jazzpodium schreibt zu seiner ersten CD: "Schon die ersten paar Töne des ersten Titels lassen nicht nur aufhorchen, sondern verblüfft die Ohren aufsperren. Es ist sicher kein Zufall, dass Burton ausgerechnet mit Jackie McLeans *Minor March* aufmacht, denn McLeans Einfluss ist deutlich, allzu deutlich. Was sicherlich kein Minuspunkt ist, denn Burtons Alt-Spiel bezieht vor allem seine erstaunliche Energie aus seinem Vorbild McLean, einem der bedeutendsten Altsaxophonisten der Jazzgeschichte, und das ist ja nichts Schlechtes. Aber Burton ist nicht einfach ein Epigone, sondern er ist schon jetzt dabei, einen sehr eigenen Ton zu entwickeln. Dabei wird er von einer äusserst glücklich gefügten Band unterstützt: ALAN PALMER am Piano, BILLY JOHNSON am Bass und ERIC McPHERSON am Schlagzeug. Der ist die zweite Persönlichkeit dieser Band, und man kann ihm, ohne sich zu überheben, eine grosse Karriere voraussagen."
Die Musik - erdiger, souliger und bluesiger Neobop - unterscheidet sich von den elegant-anämischen 'Neoklassizismen' üblicher Boprevivals erfreulicherweise: durch Bodenhaftung nämlich.
"Man sollte Newcomer nicht besinnungslos hochjubeln, der Absturz kann sonst zu hart sein. Aber ich müsste mich sehr irren, wenn von Burton und seiner Band nicht noch oft die Rede seine wird." (Jazzpodium). So wie einst Jackie McLean - von Charlie Parker inspiriert - dessen Musik weiterentwickelt hat, so ist es heute an Abraham Burton, die Message weiterzutragen.