Fr 2. Okt 1998 - 20:30 Uhr - GEMS NGUYÊN LÊ *Trio Sand* NGUYÊN LÊ (Guitar),
RENAUD GARCIA-FONS (Bass),
TINO DI GERALDO (Drums) "So wie er, mit dieser durch Pausen hochgespannten Rock-Bissigkeit, den wie aus
buddhistischen Ritualen herüberwehenden Ruf-Motiven und den merkwürdigen
Überleitungsschleifen, spielt kein anderer Mensch Gitarre", schrieb der renommierte
Jazzkritiker U. Olshausen in der FAZ über die Deutschlandpremiere des vietnamesischen, in
Paris lebenden Gitarristen NGUYÊN LÊ auf dem Jazz-Festival Berlin. Seitdem hat er mehrere
hochgelobte CDs veröffentlicht. Im Herbst 97 sein letzter Wurf *Three Trios* (ACT
Records) und mit einem dieser drei Trios kommt er nach Singen zum Jazz Club. Am Bass der
Ausnahmemusiker RENAUD GARCIA-FONS und am Schlagzeug der Spanier TINO DI GERALDO. Dieses
Zusammentreffen provoziert bei dem graduierten Kunstwissenschaftler und Philosophen
Nguyên Lê das Bild vom *SAND*. "Wüstensand, in dem Musikerträume verwehen. Ein Trio, das
völlig aus dem Rahmen fällt. Teilweise akustisch und versonnen. Renaud mit seinem
unglaublich schönen Arco-Spiel und Tino mit seinen farbigen Percussions kehren meine
ethnische Seite heraus. Nimm den Titel *Idoma*, das ist der Name eines nigerianischen
Stammes. Einige ihrer Masken zeigen Gesichter mit geschlitzten Augen und weisser Haut.
Streng genommen sehen sie aus wie Asiaten, aber eigentlich gibt es da keine echte
Gemeinsamkeiten. Dennoch klingt der Song sehr asiatisch, obwohl er als Grundlage eine
Pygmäen-Melodie besitzt." Soweit Nguyên Lê über seine Musik. Für ihn ist Jazz Freiheit,
Kreativität, spontane Reaktion und Kommunikation. Ständig schwebt seine erstaunlich
wandelbare Gitarre über der Musik. Mal sphärisch gleitend, nebelverhangen, dann wieder
psychedelisch aufbrausend, gefährlich wie eine martialische Kreissäge, entspannt bluesig,
mit rasant phrasierten Singlenote-Linien oder naiv schön - was Journalisten früher
abfällig als Universalklonung abtaten, summiert sich heute zu einer höchst eigenständigen
und -willigen Stilistik. Der technisch über jeden Zweifel erhabene Autodidakt fummelt
sich nicht etwa an seinem Gitarren-Synthesizer, seinem MIDI-gesteuerten Instrument oder
seinem "Jaulhaken" zu Tode, sondern kontrolliert mit diesem High-Tech-Repertoire sowie
dosierten Millimeter-Bewegungen des Plektrums die jeweilige Dynamik absolut meisterhaft. "Dem vietnamesischen Shooting-Star auf all seinen Pfaden zu begleiten, bereitet nicht nur
eine Menge Spass, sondern garantiert auch etliche mustergültige Paradebeispiele in Sachen
Ensemble-Spiel." (Jazzthetik, Fünf Sterne!) MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG INSTITUT FRANCAIS, FREIBURG |