Fr 7. März 2003 - 20:30 Uhr - GEMS LYNNE ARRIALE Trio LYNNE ARRIALE (Piano),
JAY ANDERSON (Bass),
STEVE DAVIS (Drums) Wenn sich Kritiker darüber einig sind, dass ein
neuer Stern am Horizont aufgeht, dann nimmt man als Musikkonsument automatisch Haltung
an. Der Jazzpianistin und Gewinnerin der International Jazz Competititon von 1993
LYNNE ARRIALE widerfährt seit sechs Jahren genau dieses Phänomen. *INSPIRATION* heisst
die bereits sechste Einspielung Amerikanerin. Die Titelauswahl mutet auf den ersten
Blick etwas eklektisch an: Da tummeln sich neben dem Opener *America* aus Bernsteins
West-Side-Story, Ellingtons *It donīt mean a thing*, Lennon/McCartneys *Blackbird*
und Jarretts *So tender*. Was das alles zusammenhält ist Lynne Arriales vollends
gereiftes Pianospiel, das sich hier der Quellen seiner Inspiration vergewissert.
Weniger Eklektizismus als Weite des Blicks und offenes Hineinhören in den pianistischen
Horizont zeichnet die CD aus. Monks behutsam tastend vorgetragener *Bemsha Swing* oder
Washington/Carmichaels hauchzartes *The Nearness of You* stehen in trauter Gemeinschaft
mit Abdullah Ibrahims *Mountain of the Night*, der nur so erstrahlt in freundlich
verträumtem Mondlicht. Dabei ist sie gar keine Träumerin. Ihr Mit feinnervig
entschiedenem Anschlag und erkennbar klassischem Hintergrund vorgetragenes kultiviertes
Klavierspiel strahlt das disziplinierte Selbstbewusstsein einer Frau aus, die weiss,
was sie will und die tut, was ihr richtig erscheint. Der Bassist JAY ANDERSON und der
Schlagzeuger STEVE DAVIS bilden eine Rhythm Section, die in hervorragend
ausbalancierter, zurückhaltender Zuordnung und differenziert vorgetragener Variabiltät
unterstützt, ergänzt, abrundet, was Lynne Arriale ihrerseits an Inspiration weitergibt.
"So schön kann ein Pianotrio im Mainstream sein." (Jazzpodium) CD *INSPIRATION* - Preis
der Deutschen Schallplattenkritik 2002. Ein grosser Jazzpiano-Abend steht dem JazzClub
ins Haus. Ein Muss! |