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SINGEN
Do 23. Okt 2003 - 20:00 Uhr - GEMS
GILAD ATZMON
GILAD ATZMON (Saxes/Clarinet/Flute), FRANK HARRISON (Piano), YARON STAVI (Bass), ASAF SIRKIS (Drums), ROMANO VIAZZANI (Accordion), MARCEL MAMALIGA (Violin)
Der Saxophonist/Klarinettist GILAD ATZMON, jüdischer Israeli aus Jerusalem, hat die täglichen Leiden der Palästinenser aus nächster Nähe erlebt und 20 Jahre lang versucht, für sich selbst mit den Widersprüchen seines Landes klarzukommen. Als er alle Illusionen verloren hatte, verliess er Israel, um in England Philosopie zu studieren.
Dort aber traf er auf ASAF SIRKIS, einen palästinensischen Schlagzeuger aus seiner Heimat, und gewann neues Interesse an der Musik des Nahen Ostens, Nordafrikas und Osteuropas, die ihn jahrelang begleitet hatte. Mit dem englischen Pianisten FRANK HARRISON und dem israelischen Bassisten YARON STAVI gründete er daraufhin in London das ORIENT HOUSE ENSEMBLE (nominiert für die Kategorie Best Band BBC Jazz Award 2003) und begann seine kulturellen Wurzeln im Licht der Realität neu zu definieren.
Er versteht sich heute als politischer Künstler. Seine Konzertauftritte, angeregt durch Cannonball Adderleys kraftvolle Performance, sind stets eine atemberaubende und überwältigende Erfahrung. Darüberhinaus hat er inzwischen eine weitere Karriere begonnen: als Romanautor. Aus seinem Roman *Anleitung für Zweifelnde* erschienen bei DTV, wird heute Abend vorgetragen.
In Singen wird seine Gruppe um den Akkordeonisten ROMANO VIAZZANI und den Geiger MARCEL MAMALIGA zum Sextett erweitert. Seine Musik entwickelt sich immer mehr zum kulturellen Mix. Das neue für den BBC Jazz Award nominierte Album *EXILE* (Enja) präsentiert dies auf eindrückliche Weise. Wie können ausgerechnet die Juden, die selbst so viel gelitten haben, ihrem Nächsten soviel Leid zufügen? Mit dieser Frage im Kopf greift Gilad israelische Melodien auf und dreht sie absichtsvoll um. Eine jüdisch-arabische Grenzüberschreitung mit politischem Hintersinn.
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