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SINGEN
Fr 11. Feb 2011 - 20:30 Uhr - GEMS
YOUN SUN NAH
YOUN SUN NAH (Gesang), ULF WAKENIUS (Gitarre)
An Jazz-Sängerinnen herrscht zurzeit wahrlich kein Mangel. Trotzdem ist eine Sängerin bisher die Entdeckung der letzten Jahre: Die 1969 in Seoul geborene und seit 1995 in Paris lebende Koreanerin YOUN SUN NAH. Sie wurde für ihren Auftritt beim 2. BMW Welt Jazz Award 2009 in München mit dem Publikumspreis ausgezeichnet und erntete euphorische Reaktionen auch von Kritikerseite. Nach ihrer ersten CD auf dem Label Act *Voyage* hat sie im Herbst 2009 ihre zweite CD *SAME GIRL* veröffentlicht und landete damit wochenlang auf dem ersten Platz der französischen Jazz Album Charts.
Wenn sie ihre CD *Same Girl* nennt, denkt sie sich was dabei. Sie ist auf den elf Songs des Albums elfmal eine andere und unverkennbar doch sie selbst. Eine der erstaunlichsten neuen Stimmen im Jazz mit einem Spektrum von Asien bis Europa, und zwar in östlicher Flugrichtung: Von dem was grosse amerikanische Sängerinnen des Genres ausmachte, nahm sie auch eine Tranche Jazz mit. Sie beginnt mit dem alten Hut *My Favorite Things*, und sie singt den, nur begleitet von sich selbst auf der Kalimba, mit einer unerhörten Delikatesse und laaangsaaam bis fast zum Stillstand. Das Gegenstück ist eine ausgelassene Eigenkomposition mit dem Titel *Pancake*. *Enter Sandman* von Metallica geht sie lyrisch an wie ein Schubert-Lied, *Breakfast in Bagdad* als ein instrumental-vokales Virtuosenfeuerwerk. Vom fast vergessenen Folksänger Jackson C. Frank gräbt sie das Stück *My Name is Carnival* aus, von Sergio Mendes *Song of no Regrets*. Und vieles mehr: ein koreanisches Volkslied zum Beispiel, einen Song von Tom Waits und ein Chanson zum Ende.
Alles Facetten einer grossen Sängerin, der eindrücklichsten seit langem. In jeder steckt sie mit Haut und Haar - und spielt doch in jeder eine Rolle. Mit einem stupenden ULF WAKENIUS (jahrelang Oscar Petersons Gitarrist in Europa!!) an der Gitarre, LAURENT LARCHER am Bass und XAVIER DESANDRE-NAVARRE an der Perkussion (die letzteren beiden nicht beim JazzClub-Konzert).
"Youn Sun Nahs klassisch ausgebildete Stimme schlägt Brücken zwischen Genres und Kulturen. Eine Stimme, der man schnell verfallen kann. Ein Wunder! Ihren Namen sollte man schnell auswendig lernen." (Kulturspiegel und Jazzthing 5 Sterne)