 Fr 14. Nov 2014 - 20:30 Uhr - GEMS HARRIS EISENSTADT *Canada Day Quintet* HARRIS EISENSTADT (Drums),
NATE WOOLEY (Trumpet),
MATT BAUDER (TenorSax),
CHRIS DINGMAN (Vibraphon),
EIVIND OPSVIK (Bass) Der Schlagzeuger HARRIS EISENSTADT (Jahrgang 1975) ist
einer der profiliertesten Musiker der neuen Szene von Brooklyn, wohin sich
das kreative Zentrum des New Yorker Jazz in den letzten Jahren verlagert hat.
Der Kanadier hat sich als versierter Drummer und origineller Komponist einen
Namen gemacht, ob in eigenen Formationen oder als Sideman. Sein Quintett
CANADA DAY bildet den Kern seiner Aktivitäten. Er komponiert eine Musik,
die rhythmisch und harmonisch komplex ist und vielerlei Elemente aus dem
Traditionsschatz des Jazz in neue Zusammenhänge stellt. Er würfelt
die Bauelemente des Jazz durcheinander und setzt sie neu zusammen.
Wie die acht Kompositionen der neusten Einspielung seines Quintetts *Canada
Day 3* (Clean Feed Records) zeigen, lässt er die abgenützte
Struktur von Thema - Soli - Thema weit hinter sich zurück und kreiert
eine Musik, die subtile Stimmungen und gedämpfte Atmosphären
auslotet und die intensive Interaktion zwischen den Instrumentalisten pflegt.
Seine Stücke sind eher klangmalerisch ausgerichtet, was nicht heisst,
dass es nicht auch manchmal richtig abgeht. Das Eröffnungsstück
*Slow and Steady* gibt die Richtung vor. Es ist eine verhangene Miniatur,
deren Vorbilder in den Klängen des Cooljazz zu suchen sind. Die
Melodie wird von Trompete (NATE WOOLEY) und Saxophon (MATT BAUDER) nur
angedeutet. Das Vibraphon (CHRIS DINGMAN) und der gestrichene Bass
(EIVIND OPSVIK) bringen ein schwebendes Element ins Geschehen ein und
lassen die Töne wie bei einem Aquarell ineinanderfliessen.
Ein Rhythmuswechsel schärft die Konturen der Musik, die sich zum
Schluss noch einmal verdichtet. Ein kleines Meisterwerk impressionistischer
Klangmalerei. Die Zeitschrift 'Jazzthetik' vergab hierfür 5 Sterne. |