Mi 21. Jan 1998 - 20:30 Uhr - GEMS FERENC SNÉTBERGER Trio FERENC SNÉTBERGER (Gitarre),
MARTIN GJAKONOVSKI (Bass),
ELEMER BALAZS (Drums) Da gibt es einen Jazzgitarristen der Sonderklasse, der seit 1988 in Berlin lebt, aber die
breite Öffentlichkeit hat bisher wenig von ihm Notiz genommen. Die Rede ist von dem
ungarischen Ausnahmetalent FERENC SNÉTBERGER, der mit seinem seit Jahren festen Trio mit
MARTIN GJAKONOVSKI am Bass und ELEMER BALAZS am Schlagzeug sein Debut beim Jazzclub geben
wird. Wer bei einem ungarischen Jazz-Trio an Puszta und Zigeuner denkt, der liegt bei
diesem Trio allerdings völlig daneben. Man dürfte im weiten Feld des Jazz nur wenige
Gitarristen finden, die wie Snétberger die Formenstrenge klassischer Musik mit der
spielerischen Leichtigkeit lateinamerikanischer Rhythmen und der Improvisationsfreude des
Jazz zu einem völlig eigenständigen Ausdruck zu verbinden weiss. Ob Klassik, Jazz,
Flamenco oder eigene Improvisationen, Ferenc Snétberger ist ein Meister seines Faches,
der all diese Stilrichtungen beherrscht. Mit seinem Trio war er im Mai auch bei
Willemsens Woche im Fernsehen zu erleben. In Berlin stand er letztes Jahr mit Herb Ellis
und Mundell Lowe auf der Bühne und vertrat den erkrankten Charly Byrd im Konzert 'The
Great Guitars of Jazz'. Bei dem Münchner Plattenlabel ENJA hat er bereits zwei CDs
veröffentlicht. Die Berliner AZ schreibt: "Ein grandioser Nylonsaiten-Techniker, der
rasante Läufe, Tremolo- und Flageolett Kunststücke beiläufig unterjubelt und durch
athmosphärische Finess jeden Gitarrenfan besticht. Langer Beifall und zwei Zugaben,
darunter *Obsession*. Die Besessenheit der Musiker erwärmte an diesem Abend alle." "Er
ist eine Rarität; er ist, musikalisch gesprochen, eine überaus ernst zu nehmende
kosmoploitische Kraft, in der sich heimische folkloristische Tradition, europäische
Klassik und amerikanischer Jazz auf eine Weise zur Synthese schliessen, wie sie bislang
noch nirgends zu hören war. Er entwickelt seine Idee von harmonischer Konzertanz, in der
in wunderbarer Weise Musikalität und instrumentales Können zusammenlaufen." |