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ZZ UBSINGEN |
Fr 6. Okt 2000 - 20:30 Uhr - GEMS MOSCOW ART TRIO & Guests MIKHAIL ALPERIN (Piano/Melodica/Vocals),
ARKADY SHILKLOPER (FrenchHorn/Vocals),
SERGEY STAROSTIN (Clarinet/FolkReeds/Vocals),
ELI KRISTIN HOVDSVEEN HAGEN (Vocals),
ASLE KARSTADT (Sound) Russisch bis in die Zehenspitzen, jazzig bis zum Haaransatz, folkig im Blut und
kammermusikalisch-neutönerisch in den Hirnwindungen. Es sind märchenhafte, gleichzeitig
angenehm vertraute und seltsam fremde Klangbilder, die der bessarabische Komponist und
Pianospieler MIKHAIL ALPERIN entwirft. Im Trio mit dem virtuosen, gläsern intonierenden
Waldhornspieler und Ex-Mitglied des Bolschoi-Orchesters ARKADY SHILKLOPER und dem
stimmgewaltigen Sänger SERGEJ SAROSTIN entsteht beseelte Musik - erregend, ausgelassen,
gelegentlich ironisch neckend oder theatralisch verspielt. Weltmusik voller Zauber und
Flair. Als MOSCOW ART TRIO trumpfen die drei mit einem einzigartigen Mix aus Folklore,
Neuer Musik und Jazz auf. Das tönt schräg, virtuos, humorvoll, manchmal überkandidelt
und macht Spass. In ihr neustes Programm haben sie noch die norwegische "all round"
Sängerin ELI KRISTIN HAGEN integriert. Man darf gespannt sein. Dixie-Dilettanten,
Swing-Simulanten, Bebop-Banausen, Free-Faker - die Urteile über das Gros osteuropäischer
Jazzer sind hart. Wahrscheinlich aber auch gerecht. Denn wer sich nur im Kopieren
anderer Kulturen erschöpft, besitzt ganz offenbar wenig Zutrauen in die eigene
Originalität. Kluge Vertreter der Zunft haben dies längst erkannt und den Begriff
"Moderne Musik" mit Hilfe ihres Erbgutes definiert. Jazz bildet für Alperin und seine
beiden Kumpanen zweifellos die Basis. Doch so konsequent wie das Moscow Art Trio hat
noch niemand zuvor Folklore- und Klassikelemente in Bluesformen verwoben. Wenn die drei
augenzwinkernd Grenzen niederreissen, wirkt dies nie konstruiert, sondern spontan,
aufregend und irgendwie immer klug. Ihre Offensive aus Minimalismus, Volksliedern,
jiddischen Weisen, Dorftratsch und unverschämt penetrant retardierenden Pianopatterns
sorgt endlich für frischwürzigen Wind im europäischen Jazzeinerlei. "Den Höhepunkt
bei den Jazztagen im Theaterhaus Stuttgart 1997 haben die Besucher mit dem grandiosen
*Moscow-Art-Trio* erlebt. Sie leben Musik und diese ist höchst interessant, virtuos und
zugleich gepflegt. Die Stücke wären auch bierernst gespielt ein Hochgenuss gewesen. Doch
auf Museumsathmosphäre hatten die drei Musiker keine Lust. Mit Glöckchen wurden imaginäre
Lämmer und Kälber angelockt, ein Streit über die richtigen Notenblätter kulminierte in
einem A-Cappella-Stück der besonderen Art, und wie sich Alperin mit einer kleinen Melodie
gegen alle Widerstände seinen höchst amüsanten Weg bahnte, das hatte clownesken Charme.
Die Folge: Euphorische Beifallsstürme für Folk-Jazz, der zum Glück in keine Schublade
passt." (Schwäbische Donauzeitung) |
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