 Fr 2. Juli 2004 - 20:30 Uhr - GEMS DON BYRON DON BYRON (Clarinet/Tenorsax),
HUGH MARSH (Violin),
KERMIT DRISCOLL (E-Bass),
PHEEROAN AkLAAF (Drums) Mit
manchen Musikern ist es wie mit Urlaubsgegenden, in denen man sich sehr wohl gefühlt hat.
Beim Abschied weiss man ganz genau, dass man wiederkommt bzw. dass man diesen Musiker
wieder einladen wird, auch um dem Publikum seine musikalische Entwicklung zu zeigen. So
ist es mit dem führenden Klarinettisten des Modern Jazz und Dauersieger im Down Beat
Klarinetten Poll, dem aus New York stammenden DON BYRON. Er kommt nun bereits zum
dritten Mal zum Jazz Club Singen. Diesmal mit seiner topaktuellen Band, mit der er zum
ersten Mal in Europa im Sommer auf Tournee geht und natürlich in Singen auftreten
wollte. Diesmal ist es ein Quartett zu dem der junge, hierzulande noch unbekannte
kanadische Geiger HUGH MARSH, der Alleskönner am Bass KERMIT DRISCOLL und der
wundervolle und unberechenbare Schlagzeuger PHEEROAN AkLAAF gehören. Traurig aber wahr,
die Klarinette ist im Jazz unserer Tage bestenfalls ein Aussenseiterinstrument und nur
ein einziger Klarinettist kann sich innerhalb der Jazz-Gemeinde zu den wirklich
prominenten Musikern zählen: Don Byron. Wahrscheinlich liegt das an seiner
Vielseitigkeit. Immerhin hat sich der 44-jährige Byron schon mit Erfolg an allen
Musikrichtungen versucht, die sich irgendwie mit seinem Instrument in Verbindung bringen
lassen: Z.B. am Swing eines Benny Goodman, an der Avantgarde eines Jimmy Giuffre, an der
Klezmer-Musik eines Giora Feidman, am Hip Hop, an Latin Music oder an Arien und Liedern.
Auf einer seiner letzten Quartett CD *Romance with the Unseen* (dort allerdings mit
Gitarre) lotst er seine Zuhörer durch die Tiefen des Mainstream-Jazz und eröffnet eine
ganze Welt von Ausdrucksmöglichkeiten. "Formell handelt es sich um ein
Straight-Ahead-Album. Inhaltlich ist es aber ähnlich verdichtet wie eine Platte des
zweiten grossen Miles Davis Quintetts. Mal wieder hat Don Byron gezeigt, welch
grossartiges Potential in seinem Instrument und vor allem in ihm selbst steckt."
(Jazzpodium) Über die Musik seiner neuen Gruppe schreibt er: "We will play nimbly in
beats other than swing and interpret a combination of original and cover material." Man
darf gespannt sein. |