JA
CL
ZZ
UB
SINGEN
Fr 7. Jan 2011 - 20:30 Uhr - GEMS
ELINA DUNI
ELINA DUNI (Gesang), COLIN VALLON (Piano), PATRICE MORET (Bass), NORBERT PFAMMATTER (Drums)
Manchmal wagt man zu glauben, dass das Zusammenleben verschiedener - nicht selten verfeindeter Kulturen - gar nicht so schwer sein müsste. Zumindest hat man den Eindruck, wenn die gebürtige in der Schweiz lebende Albanerin ELINA DUNI mit seelenvoll-entrückter Stimme, getragen von den herausragenden Musikern COLIN VALLON am Flügel, PATRICE MORET am Kontrabass und NORBERT PFAMMATTER am Schlagzeug, einen musikalischen Brückenschlag über den Balkan macht. Selten war moderner Jazz so stimmungsvoll wie bei ihr. Sie taucht die Volkslieder ihrer Herkunftsregion in zeitgenössischen Jazz höchster Güte. Sehnsüchtige Melodien und temperamentvolle Rhythmen aus dem Balkan treffen auf eine sensible, jazzig-akustische Linienführung. Zuoberst aber steht die wendige und ergreifende Stimme von Elina Duni. Mit ihrem Quartett hat sie ein eigenes leidenschaftliches Genre erfunden. Ihr zweites Album *LUME, LUME* (Welt, Welt) (Meta Records) legt davon ein schillerndes Zeugnis ab.
Sie hat tief im Volkslied-Fundus der Balkanländer gewühlt und sich Stücke gesucht, die ihre CD zu einer grenzüberschreitenden Schau der Balkan-Folklore machen. Die Lieder stammen aus Albanien, der Türkei, Griechenland und Rumänien. Sie erzählen auf bewegende Weise von den grossen Themen, die uns Menschen leiten: Liebe, Tod und Freiheit. Elina Duni singt die Lieder in ihren ursprünglichen Sprachen, fügt den alten Melodien feinfühlig neue Kanten zu und zeigt sich so als grossartige Jazz-Sängerin, die ein riesiges Repertoire an Stimmungen beherrscht: sehnsüchtig und lieblich, aber auch aufreizend und flammend sind ihre Interpretationen.
Das wirkt nicht nur auf CD, sondern - und noch viel mehr - auch auf der Bühne, denn die 28jährige Elina Duni ist eine begnadete Live-Performerin. Sie und ihre drei Mitstreiter zelebrieren auf *Lume, Lume* einen überaus kompakten Band-Sound. Hier spiegelt sich nicht nur Erfahrung und Kreativität dieser international angesehenen Instrumentalisten, es werden auch berührende Atmosphären geschaffen. Im Quartett umtanzen sie die alten Balkanmelodien mit akustischen Gebilden, die mal luftig-groovig, mal knorrig, mal tief geerdet sind. Mit Gefühl und natürlicher Frische folgen sie den Emotionen in den Liedern. So entsteht moderner Jazz, der unter die Haut geht, und es entsteht Balkan-Folk, der zeitgenössischer noch nie war.