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SINGEN
Do 5. Mai 2011 - 20:30 Uhr - GEMS
MYRA MELFORD *Trio M*
MYRA MELFORD (Piano), MARK DRESSER (Bass), MICHAEL SARIN (Drums)
Die amerikanische Pianistin MYRA MELFORD zum vierten mal mit eigener Band beim Jazz Club Singen? Es ist, wie wenn man auf Reisen einen Ort kennenlernt und beim Abschied intuitiv weiss, dass man nicht zum letzten mal hier war. So bereits zum dritten mal geschehen beim letzten Konzert, als sie abreiste. Diese Musikerpersönlichkeit gehört zu denjenigen Künstlern, die man in Auge und Ohr behält und darauf wartet, ein weiteres Engagement zustande zu bringen.
Nachdem sich die musikalischen Wege von Melford, dem Bassisten MARK DRESSER und dem Schlagzeuger MATT WILSON (aktuell: MICHAEL SARIN) schon öfters gekreuzt hatten, bildeten die drei im Jahr 2006 ihr *TRIO M*. Alle drei zeichnen sich durch eine Flexibilität und Erfahrung mit verschiedenen Stilen und Jazzperioden aus, die sie einschmelzen und in modifizierte Formen eingiessen. Dass Melford und Dresser mit einem Bein im Jazz und einem in der Avantgarde stehen, ist bekannt. Matt Wilson kennt man gut als gewieften Kollegen von Vertretern des modernen Mainstream. Sein Beitrag überrascht darum auf der CD *BIG PICTURE, TRIO M* (CryptoGramophone) am meisten.
Das Repertoire dieser CD reicht von groovenden Stücken bis zu Abenteuerlich-Wildem. Auffällig ist die Tendenz zur Mehrthematik. Der erste Track - Melfords *Brainfire and Buglight* - gibt gleich den Tarif durch: in sieben Minuten durchläuft das Stück ganz verschiedene Stadien zwischen präzisen Ausführungen und freier Invention mit interessanten Interaktionen der Solisten. Und Wilsons *Naive Art* doppelt gleich nach. Das ist Musik, die immer wieder überrascht und aufmerksames Zuhören belohnt.
"Ich liebe es, wie diese Band unglaubliche Energie heraufbeschwören kann und dann unmerklich ihre lyrische Ader voller Subtilität und exquisiter Timbres offenbart" meint Myra Melford selber.
"Myra Melford ist mit Mark Dresser und Matt Wilson zu ihren Wurzeln zurückgekehrt und hat mit Trio M einfach das beste Pianotrio gebildet, das ich je gesehen und gehört habe. Sie war der absolute Höhepunkt auf dem Guelph Festival 2007." (Devin Hurd, NY Times)