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SINGEN
Fr 9. Sept 2011 - 20:30 Uhr - GEMS
DEJAN TERZIC *Underground*
DEJAN TERZIC (Drums/Perc), DOMENIC LANDOLF (TenorSax), RONNIE GRAUPE (Gitarre), TINO DERADO (Akkordeon), HENNING SIEVERTS (Bass/Cello)
Der Schlagzeuger DEJAN TERZIC muss eigentlich nicht mehr vorgestellt werden, er hat - zumindest in der europäischen Jazzszene - einen gewichtigen Namen. Im letzten Jahr war er mit dem Trio der Pianistin Anke Helfrich in Singen zu Gast. In zahlreichen Projekten zählt er seit Jahren zu den anerkanntesten Schlagzeugern Europas.
Um die Jahrtausendwende herum begann er die Melodien und Rhythmen des Balkan auszuforschen (seine Familie stammt aus Serbien), um seine Musik auf einen neuen Level zu bringen. Inspiriert vom gleichnamigen Film von Emil Kusturica nannte er sein neues Projekt *UNDERGROUND*. Die Band gab ihr erstes Konzert 2002 in Nürnberg, veröffentlichte 2005 ihr erstes Album und spielte seitdem auf allen grossen Balkan-Festivals. Zu Beginn verwendete die Band überwiegend Folksongs, die sie in raffinierte Combo-Arrangements übersetzte. Für das neue Album *DIASPORA* (Enja 2010) jedoch begann Dejan Terzic - nun Jazzprofessor in Bern - seine eigenen Stücke zu schreiben - 'in einer Art von Diaspora-Verständnis': "Ich habe versucht, so viele Balkan-Einflüsse zu absorbieren, wie ich finden konnte."
In seiner persönlichen Musik-Diaspora wird er unterstützt von dem Schweizer Saxophonisten DOMENIC LANDOLF, einem der besten jungen, deutschen Gitarristen RONNIE GRAUPE, dem Akkordeonisten TINO DERADO, und dem wohl vielseitigsten deutschen Bassisten/Cellisten HENNING SIEVERTS. Da ist zusammengewachsen, was zusammengehört. In sehr homogenem Bandsound setzt sich Dejan Terzic zusammen mit seinen Mitmusikern mit den Weisen seines Herkunftslandes auseinander. Das geht über einen jazzigen Flirt mit musikalischer Balkanexotik weit hinaus, erweist sich als echte, konzeptionell und musikalisch überzeugende Spurensuche. Identität wächst schliesslich nicht aus sich selbst, sondern aus der Auseinandersetzung mit Herkunft und Gegenwart. In seinen Eigenkompositionen nimmt er nun Einflüsse vom Balkan jazzig auf und entgrenzt sie improvisierend, lotet sie aus und bringt sie zugleich auf den Punkt. So trägt er ein gehöriges Stück zur kreativen Zukunft der Tradition bei.
"DER BALKAN SWINGT - DANK DEJAN TERZIC"