 Di 26. Juni 2012 - 20:30 Uhr - GEMS WANJA SLAVIN *Lotus Eaters* WANJA SLAVIN (Sax/Clari),
RAINER BÖHM (Piano),
ANDREAS LANG (Bass),
TOBIAS BACKHAUS (Drums) Der 1982 in Freiburg im Breisgau geborene und mittlerweile
in Berlin lebende Saxophonist, Klarinettist und Komponist WANJA SLAVIN spielte
mit seinem Quartett LOTUS EATERS bereits auf dem Münchner Klaviersommer,
auf dem Moerser Jazzfestival und kam beim BMW Welt Jazz Award 2011 mit seiner
Formation auf den zweiten Platz (hinter Nils Wogram's Root 70). Wanja Slavin
ist am Altsaxophon quirlig, mitteilsam ohne geschwätzig zu sein. Seine
Linien winden sich munter, weichen allen Phrasen-Fallen aus. Auch seine
Kompositionen zeigen ähnliche Stärken wie sein Spiel. Er lässt
sich keine Berührungsängste vor den zeitlosen Werten des Jazz
anmerken, bemüht sich aber beim Zitieren von bestimmten lyrischen
Stimmungsbildern und Klangfarben-Kombinationen um frische harmonische
Deutungen. "Das Stück Accent Jazz wird vom Saxophon
gehalten, getragen, wobei der Pianist WOLFGANG ZECHLIN (im JazzClub-Konzert
RAINER BÖHM), der Bassist ANDREAS
LANG und der Schlagzeuger JAN LEIPNITZ (im JazzClub-Konzert TOBIAS BACKHAUS) die notwendige
'Rückendeckung'
bieten. Das Tempo zieht an, es wird wild, aber nie wirr. Souverän
arbeitet er die Linien aus. Zechlins Piano übernimmt ebenbürtig und
die beiden münden in ein grosses Zusammenspiel. In der griechischen
Mythologie bescheren die 'Lotophagen' oder 'Lotusesser' der Mannschaft des
Odysseus das glückselige Vergessen ihrer eigentlichen Ziele. Wenn ein
junges Berliner Jazzquarett sich den Namen 'Lotus Eaters' gibt, liegt es nahe,
einen Bezug zu dieser Episode zu vermuten. Vielleicht haben die vier
Instrumentalisten ja die Absicht, das Publikum mit ihrer Musik in einen
hypnotischen Bann zu ziehen und für eine Konzertlänge aus dem Lauf
der Zeit zu entführen. Was sie spielen ist 'Deep Jazz' in der
Fortführung einer Tradition, die - mit hochenergetischer
Leidenschaftlichkeit ausgestattet - von dem Saxophonisten John Coltrane und
- mit atmender Poesie versehen - von dem Pianisten Bill Evans begründet
wurde. In eigenen Kompositionen legen die vier eine Durchdringung der
musikalischen Materie und eine Virtuosität an den Tag, die Staunen
macht." (Bayerischer Rundfunk - Beate Sampson) |