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ZZ UBSINGEN |
 Fr 27. Juni 2014 - 20:30 Uhr - GEMS KLAUS HEIDENREICH QUARTETT KLAUS HEIDENREICH (Posaune),
SEBASTIAN STERNAL (Piano),
ROBERT LANDFERMANN (Bass),
JONAS BURGWINKEL (Drums) Ob nun der *MAN ON WIRE*, so der Titel der zweiten CD des
KLAUS HEIDENREICH QUARTETTS (Unit/Harmonia Mundi) lediglich Nachrichten
empfängt oder sogar abhört (so mögliche Übersetzungen des
Titels), sei dahin gestellt. Sicher ist, dass der Posaunist KLAUS HEIDENREICH
(u.a. festes Mitglied der NDR Bigband) und der Pianist SEBASTIAN STERNAL
(Echo-Jazz-Preisträger), der Bassist ROBERT LANDFERMANN und der
Schlagzeuger JONAS BURGWINKEL ihre musikalischen Antennen sowohl
rückwärts als auch vorwärts gepolt haben. Und zwar in einer
Zwielicht-Passage, die von heiteren Latin-Andeutungen zu einem verqueren
Posaune-Klavier-Dialog führt. Verfremdungen wie Plunge-Dämpfer
öffnen den Weg durch unbestimmte Pulsfrequenzen ins Abseits, wo ein
Rhodes-Pianosolo harmonische Seitenlinien ausspäht.
Die CD, der Nachfolger des Debüts *Travel Notes* in
der 'Jazzthing Next Generation'-Reihe, sprüht vor Kommunikation, setzt
sich feinfühlig zu Traditionspunkten wie Billy Strayhorn in Beziehung
und spielt mit den Assoziationen, die sich daraus ergeben. "Tradition und die Suche nach etwas Neuem sind nicht
zwangsläufig Gegensätze", erläutert Klaus Heidenreich die
Grundlage seiner Aufnahme. "Wie bei einem Seiltänzer geht es bei der
Suche nach Freiheit letztlich um die richtige Balance." Deshalb auch der
Titel der CD und aus dem gleichen Grund scheint die Musik, obwohl sie
einerseits klar dem Klanggemenge der gestalterisch ausgebufften jazzenden
Moderne entstammt, auf der anderen Seite direkt der Gefühls- und
Gedankenwelt der Beteiligten zu entschlüpfen. Diese Lässigkeit,
niemandem folgen zu müssen, ist der Luxus, den sich das Klaus Heidenreich
Quartett leistet. Niedrige, aber stets dichte Spannung bestimmen die eher
dezent von Jonas Burgwinkel begleiteten Songs dieses Albums, wobei das
Interplay stets direkte Kommunikation und deutliche Formkonturen anstrebt. |
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