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Fr 24. Apr 2015 - 20:30 Uhr - GEMS
JOACHIM KÜHN
JOACHIM KÜHN (Piano/Altosax), MAJID BEKKAS (Guembri/Oud/Vocals), RAMON LOPEZ (Drums)
Mit seinem Spiel, das sich über alle Kategorien hinwegsetzt, profilierte sich der Pianist JOACHIM KÜHN zu einem Musiker von Weltklasse. Im zeitgenössischen Jazz hat er bereits markante Spuren hinterlassen und er hat neue Wege gewiesen. Der musikalische Weltbürger sieht sich in der Tradition des Jazz, wie auch verbunden mit der europäischen Konzertmusik, aber bei alledem unmittelbar einer Klangsprache der Gegenwart verpflichtet. Er offenbart Vehemenz und Sensibilität, virtuose Technik und Phantasie, eine unverwechselbare Anschlagskultur und einen untrüglichen Sinn für Dynamik. Ihm gelingt es immer wieder, in den verschiedensten Konstellationen Musik zum Ereignis werden zu lassen.
Sein seit Jahren bestehendes Trio umschreibt er in seinem unnachahmlichen Hippie-Sprech: "Ein Marrokaner zwischen einem Ostdeutschen und einem Spanier – that's far out!" Für die, die mit der Späthippiesprache nicht vertraut sind: 'far out' bedeutet nicht etwa 'ganz weit draussen', sondern so etwas wie 'abgedreht'. Kühn und MAJID BEKKAS (der besagte Guembri und Oud spielende Marrokaner) haben sich vor Jahren schon kennen gelernt. Der Guembri ist eine bassähnliche Laute – die Vorfahren des Bluesbarden Willie Dixon stammen wahrscheinlich aus Marokko, mutmassen die Bluesspezialisten, denn der Blues ist hier zwar nicht zu hören, aber natürlich (wie immer bei guter Musik) allgegenwärtig. Dritter im Bunde ist der spanische Drummer und Percussionist RAMON LOPEZ.
Der unwiderstehliche Drive, der diese drei auf ihren CDs *Kalimba* und *Chalaba* (Act-Music) erfasst hat, ergreift auch den Zuhörer. Ob man das ganze nun Weltmusik oder Jazz nennt, ist den drei Herren hoffentlich schnuppe. "Von Kühn erwartet sowieso niemand eine schlechte Platte. Kann der doch gar nicht. Sein Schaffen kreist um die pure Qualität der Musik." (Bert Noglik, Jazzthetik) Genau! Zu Majid Bekkas' vorwärtstreibenden Grooves und seinem eindringlichen Gesang und zu den teuflisch vertrackten, explodierenden Rhythmen von Ramon Lopez kann man wahrscheinlich gar nicht anders als lächeln und applaudieren. Orient, Afrika und westliche Musikwelt vereinen sich bei diesem Trio zu einem Kosmos voller berauschender Klänge. Grossartig.