 Sa 23. Feb 2019 - 20:30 Uhr - GEMS ODED TZUR QUARTET ODED TZUR (TenorSax),
NITAI HERSHKOVITZ (Piano),
PETROS KLAMPANIS (Bass),
JONATHAN BLAKE (Drums) Es sind die leisen Töne und das sanftmelodiöse
Spiel, die beim jungen Komponisten und Saxophonspieler ODED TZUR vor allem
beeindrucken, die mitunter sogar richtig unter die Haut gehen können.
Der Israeli mit Wahlheimat New York ist in verschiedenen musikalischen Welten
zu Hause. So hat er gelernt, die Wurzeln indischer Klassik mit
US-amerikanischem Jazz zu mischen, oder er lässt sich von den
Märchen aus "Tausendundeiner Nacht" inspirieren, um deren
Spirit mit seinem Quartett mittels Improvisation zu erfassen. Nun ist sein zweites Werk bei Enja/Yellow Bird erschienen:
*TRANSLATOR's NOTE*. Und das Wasser scheint es ihm wieder angetan zu haben.
Nach dem *Grossen Fluss* ist es der Walgesang, der auch thematisiert wird.
Der Sound von *The Whale Song* könnte ebenso aus den Fjordlandschaften
stammen, die skandinavische Jazzer so gerne in Zeitlupentempo lautmalerisch
zu kreieren wissen. Balladesk ist zunächst auch *Single Mother* angelegt.
Sachte Keith Jarrett Anklänge sind im Vortrag des Pianisten NITAI
HERSHKOVITZ schon hörbar. Dann aber wird es lebhafter ähnlich wie
beim *Belonging*-Quartett mit Garbarek & Co. Mitte der 1970er Jahre.
Da gibt der Holzbläser Oded Tzur jedoch auch Schräges zum Besten,
ohne je zu überdrehen. Die rhythmischen Akzentuierungen gelingen hier
wie in den anderen Stücken dem griechischen Bassisten PETROS KLAMPANIS
und dem Drummer JONATHAN BLAKE vorzüglich. Die letzte Nummer der CD ist
eine Fremdkomposition. In John Coltranes *Lonnie's Lament* kann sich die
meditative Seite bei Tzur vollends entfalten. "Und so wandelt die Viererbande kongenial auf
John Coltranes melancholischen wie düsteren Bluespfaden. Schlicht
ergreifend." (Jazzpodium) - "Eine spezielle CD, denn es braucht
Mut, die Bedeutung der Virtuosität einzuschränken und
Sensibilität und Hingabe den Vorzug zu geben." (Jazz'n'More) |