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ZZ UBSINGEN |
 Fr 14. Feb 2020 - 20:30 Uhr - GEMS MARC COPLAND TRIO MARC COPLAND (Piano),
DREW GRESS (Bass),
DRE PALLEMAERTS (Drums) Von Platte zu Platte wird deutlicher,
welch exzellenter und sensibler Pianist der Amerikaner MARC COPLAND ist. Man kann ihn
schon zu den weisen, alten Männern zählen: Dasselbe gilt für seine
excellenten Mitstreiter, den Bassisten DREW GRESS und den Schlagzeuger JOEY BARON
(im JazzClub-Konzert: DRE PALLEMAERTS),
beide schon mehrere Male zu Gast in Singen. Sein neustes Album *AND I LOVE HER*
(Illusions/Mirage) ist zwar nach dem Beatles-Song benannt, ist aber mehr, nämlich
eine Hommage an die Musik ganz allgemein. "Diese drei Musiker lieben und leben
die Musik so sehr, dass sie das schönste, angenehmste, sensibelste Piano-Trio-Album
der letzten Jahre aufgenommen haben." (Rondo Musikmagazin, 5 Sterne!)
Glückwunsch! Die Menge der
Klaviertrios ist nahezu unüberschaubar geworden, und doch gibt es immer wieder
Überraschungen, indem Musiker mit Klischees und Konventionen brechen und sich in
individuelle Klangwelten begeben. Müssen diese neu sein, das Genre umkrempeln,
Einflüsse von Musiken ausserhalb des Jazz und seiner Traditionslinien integrieren?
Eigentlich nicht! Es reicht völlig aus, wenn ein noch nicht breit getrampelter
Pfad mit einer gewissen Eleganz und Konsequenz beschritten wird. Um im Bild zu bleiben:
Der 71-jährige Pianist, der 59-jährige Bassist und der 64-jährige
Schlagzeuger tippen nur kurz mit ihren Füssen auf den Boden. Meist schweben ihre
Töne leicht wie Federn, verwirbeln manchmal, geraten in einen Sog, verharren,
gleiten, kippen, scheinen sich leise zu entfernen und kehren mit erhöhter
Präsenz wieder.
Auf ihrer CD verzaubern
die reifen Herren mit Eigenkompositionen und derart individuellen Versionen von
Klassikern, dass andere Musiker die Bearbeitungen als eigene Kompositionen angemeldet
hätten. Sie aber schmücken sich nicht mit fremden Federn, sondern benennen
die wahren Urheber: z.B. Herbie Hancocks *Cantaloupe Island*, John Coltranes *Afro Blue*.
In allen neun Titeln der CD halten die drei die Themen stets präsent, ohne sie
ständig auszuspielen. Sie lassen Lücken, sie greifen zentrale Wendungen heraus,
sie überlassen die Fortsetzung eines Motivs einem der Partner. Joey Baron,
ohnehin ein Grossmeister am Schlagzeug, hat dabei eine zentrale Rolle, denn seine
dezent gesetzten Schläge erhalten auch beim Verstummen von Bass und Piano die
Schwebezustände aufrecht. Wie die drei ein gemeinsamer Atem trägt, wie sie
filigran, offen, konzentriert und beseelt zusammen spielen, bereichern sie das Genre
des Klaviertrios im Jazz um ein absolutes Highlight. |
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