JA CL |
ZZ UBSINGEN |
Do 11. Dez 1997 - 20:30 Uhr - GEMS TRIO CLUSONE HAN BENNINK (Drums),
ERNST REIJSEGER (Cello),
MICHAEL MOORE (Sax) Eines der wohl spannendsten Jazz-Ensembles unserer Zeit
ist das in Amsterdam ansässige
TRIO CLUSONE, bestehend aus MICHAEL MOORE (Saxophon/Klarinette), HAN BENNINK
(Schlagzeug/Percussion) und ERNST REIJSEGER (Cello). Ihr Zusammenspiel hat telepathischen
Charakter, und wer die Band je live gehört hat, weiss was es heisst, auf eine
phantastische Reise entführt zu werden. Ein gutes Jazztrio hat etwas von einem
dreibeinigen Stuhl. Mit drei Beinen wackelt der nämlich nie, egal mit welcher unebenen
Unterlage. Vor ein paar Jahren taten sich die drei Musiker, die auch alle in Misha
Mengelbergs *Instant Composer's Pool* mitspielen, nur für einen Auftritt beim
norditalienischen Festival von Clusone zusammen, aber seitdem stürmen sie mit ihrem
schrulligen Humor vor allem europäische Bühnen. So auch vor drei Jahren die des Jazzclubs,
als sie bei einer SWF Jazzsession das Publikum zu Begeisterungsstürmen
hinrissen. *Love Henry* (Gramavision) ist die neueste CD des Clusone Trios. Da wird
auf Teufel komm raus spontan improvisiert, bis wieder einer der drei das besondere Aroma
einer Klamotte aus der untersten Schublade des Songrepertoires freisetzt. Neben
Eigenkompositionen verbindet das Trio Fremdkompositionen improvisatorisch in Medleys, die
Kompositionen von z.B. Irving Berlin, Johnny Mercer, Kurt Weill u.a. in völlig neues
Licht rücken. Das geht von *Cookoo in the Clock* bis zu *White Christmas*. Clownhafte
Tonakrobatik und Parodie verbinden sich mit einem sehr engagierten Spiel. Dabei steht
die unbändige Lust im Vordergrund und weniger die glatte Parodie, sich über
Populärklassiker herzumachen - die Freude - hinter Verstaubtem Neues zu
entdecken. "Manchmal liest du auf der Innenseite deiner Netzhaut schon Wochen, bevor
du den ersten Ton hörst, das Wort Festivalhit - Trio Clusone. Und dann hörst du den
ersten Ton und es wird einfach nur wahr. Die drei spielen einen Free Jump und alles was
dazu gehört Han Bennink ist nach drei Nummern vielleicht vorhersehbar, aber er spielt
trotzdem den schönsten Besen auf der schönsten Snare-Drum dieser Welt und das ist
Rhythmus, bei dem man einfach mitgehen muss. Wenn man seine Mutter, seine Erbtante oder
seinen Vermieter davon überzeugen möchte, dass Jazz die tollste Sache der Welt ist, dann
lädt man sie einfach zu einem Trio Clusone Konzert ein. Und jetzt wette ich fünf Mark,
dass auch Sie demnächst die Innenseite Ihrer Netzhaut lesen können."
(Jazzthetik) |
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