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SINGEN
Mi 29. Juni 2011 - 20:30 Uhr - GEMS
CYRO BAPTISTA *Banquet of the Spirits*
CYRO BAPTISTA (Percussion), BRIAN MARSELLA (Piano), EZRA BLUMENKRANZ (Oud/Bass), JIM KEIPER (Drums/Percussion), t.b.a. (Techn)
In der mittlerweile 21jährigen Geschichte des Jazzclub Singen gab es einige ganz herausragende Konzerte. Eins davon fand Ende April 2010 mit dem in New York lebenden brasilianischen Percussionisten und musikalischen Tausendsassa CYRO BAPTISTA statt. Alle die zugegen waren, schwärmen noch heute von diesem "ultramusikalischen" Konzert. Darum hat der Jazzclub Singen die Gelegenheit beim Schopf gepackt und diese Band im Rahmen ihrer Europatournee für den 29. Juni erneut gebucht, damit alle, die da waren, ihn nochmal erleben können und alle, die das Konzert verpasst haben, ihn nun erleben können.
Seit er vor 30 Jahren aus seiner brasilianischen Heimat in die USA ging, gehört CYRO BAPTISTA dort zu den gefragtesten Percussionisten, mit einer Arbeitsliste, die Jobs für Laurie Anderson, Herbie Hancock über Arto Lindsay und Paul Simon, Cassandra Wilson bis John Zorn aufweist. Auf dem Label des New Yorker Saxophon-Querbläsers Zorn erschien im 2009 das bereits dritte Album von Baptista. Begeisterte er bei *Beat The Donkey* und *Love The Donkey* noch mit einem temperamentvollen bunt-brasilianischen Percussionsfeuerwerk, wofür es Auszeichnungen von Downbeat und der New York Times gab, so entzieht sich die Musik seiner neuen Gruppe BANQUET OF THE SPIRITS nun jeglicher Kategorisierung, hat nicht mehr diese ausgelassene wilde Stimmung. Zwar klingen immer noch viele Formen von World Music, hier vor allem von Don Cherry und Codona, auch mal Bebop oder etwas Avant-Rock à la Naked City durch, doch in seiner Zusammenstellung zeigt sich das immer sehr eigen, jenseits des Gewohnten. Zwei Schwerpunkte sind allerdings überdeutlich: die Einbeziehung arabischer Musik aus Nordafrika und der Klänge vom Balkan.
Von Baptistas neuem Quartet mit BRIAN MARSELLA am Piano, EZRA BLUMENKRANZ an Oud und Bass und JIM KEIPER an Schlagzeug und Percussion werden diese kongenial verbunden mit seiner speziellen brasilianischen Percussion. Erinnert der Opener seiner CD *Tutuboli* mit dem Forro-Rock-Sound noch an seine früheren Tzadik-Alben, so tauchen Baptista und Co. ab dem zweiten Stück ihre Füsse auch in die Brandung des Mittelmeers zwischen Griechenland und Algerien. Dabei kreieren sie eine wundervolle hypnotische Mixtur, die in der Gänsehaut erzeugenden Kombination arabischer Oudtöne und schräg-ironischer Soul-Jazz-Orgel lediglich ein Höhepunkt von vielen ist.
"Ein unbedingter Anwärter für die Bestenliste 2009 - 5 Sterne!!" (Jazzthetik)