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Mi 23. Nov 2011 - 20:30 Uhr - GEMS
FRED HERSCH TRIO
FRED HERSCH (Piano), JOHN HEBERT (Bass), ERIC McPHERSON (Drums)
Er gehört zu den "vielseitigsten, subtilsten und sensibelsten Pianisten des zeitgenössischen Jazz", heisst es unumstösslich in einem anrührenden Film über den in New York lebenden amerikanischen Pianisten FRED HERSCH. Und es ist nicht vielen Pianisten vergönnt, einen Sologig im legendären New Yorker Village Vanguard zu spielen. Tatsächlich war Fred Hersch 2005 der erste Pianist, der eine volle Woche für ein Soloprogramm engagiert wurde. Im Winter 2010 gab es ein Return-Engagement, das zum Glück live aufgezeichnet wurde und unter dem Titel *Alone at the Vanguard* auf dem Palmetto Label erschienen ist.
Fred Hersch hat eine schwere Zeit hinter sich. Eine durch den HIV-Virus, mit dem er seit langem infiziert ist, verursachte vorübergehende Demenz und ein zweimonatiges Koma setzten ihn 2008 für lange Zeit ausser Gefecht. Aber er war immer ein Kämpfer und so hat er sich auch dieses Mal wieder gefangen. Sein neues Trioalbum *WHIRL* ebenfalls bei Palmetto erschienen, ist ein Beleg für seine Kunstfertigkeit, die ihre Einflüsse, ob durch Bill Evans, Paul Bley oder auch die europäische Klassik nirgends verleugnet und doch einen ganz eigenen Charakter überall durchscheinen lässt. Es sind fröhliche Stücke wie das in unterschiedlichen Metren herumtollende *Skipping* und melancholische Balladen, Eigenkompositionen und Standards (*You are my everything* oder das wunderbar relaxte *When your lover has gone*), Tribute an Antonio Carlos Jobim *Sad Poet* und Wayne Shorter *Still here*.
Der Bassist JOHN HEBERT und der Schlagzeuger ERIC MCPHERSON sind mittlerweile bereits langjährige Weggefährten des Pianisten und geben dem Trio die Basis und den nötigen Drive. Man lehnt sich zurück beim Hören, geniesst die Balance, die aus allem spricht: den Tönen, Harmonien, Rhythmen, Verzahnungen der drei Musiker, der Melodien, die sie darüber erfinden. Das Titelstück widmet Fred Hersch der Tänzerin Suzanne Farrell, deren Drehungen (Whirls) ihn verzaubert hatten. Im Spiel mit Swing, harmonischer Subtilität und rhythmischen Wechseln, mit Vertrautheit und Überraschung gelingt es ihm, seine Hörer ähnlich tief in seine Musik zu ziehen. All seine Trio-CDs wurden hoch gelobt und brachten ihm den Ruf ein, einer der besten Jazz-Trio-Spieler zu sein. Daneben hat er so viele Solo-Alben eingespielt wie allenfalls Keith Jarrett noch. Ein wahrlich grosser Abend steht dem Jazzclub Singen ins Haus.
Das KLAVIERHAUS FAUST aus Konstanz stellt einen STEINWAY FLÜGEL für dieses Konzert kostenlos zur Verfügung - vielen Dank!