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Mi 10. Juni 2015 - 20:30 Uhr - GEMS
SYLVIE COURVOISIER *New Trio*
SYLVIE COURVOISIER (Piano), DREW GRESS (Bass), JULIAN SARTORIUS (Drums)
Das Piano-Trio ist ein Königsformat im Jazz. Immens die Möglichkeiten, immer die Spreu vom Weizen trennend. Entscheidend ist, wie sich die drei Eckpunkte dynamisch, harmonisch, klanglich im Zueinander und Miteinander verhalten. Die seit langem in New York lebende schweizer Pianistin SYLVIE COURVOISIER, in ihrem Schaffen in den letzten Jahren nicht gerade übermässig jazzaffin, hat sich lange Zeit von diesem Format ferngehalten, auch wenn John Zorn, Spiritus Rector des Labels Tzadik, sie immer wieder dazu ermunterte. Nun hat sie also endlich eine Trio CD *DOUBLE WINDSOR* bei Tzadik eingespielt.
Im Zusammenspiel mit dem Schlagzeuger KENNY WOLLESEN (im JazzClub-Konzert: JULIAN SARTORIUS) und dem Bassisten DREW GRESS schienen die passenden Sensibilitäten zueinanderzufinden und konnte der Schritt in ein neues Terrain gemacht werden. Das Ergebnis ist eine Palette von neun herausfordernden Stücken, die ein inspiriertes wie raffiniertes Spiel mit verschiedenen Gestaltungselementen tragend vereint. Weder führt sie eine klassische Piano-Jazz-Linie weiter, noch operiert sie einseitig aus ihrem zeitgenössisch-avantgardistischen Kontext heraus. Vielmehr bewegt sie sich an deren Kreuzungspunkten, wo das frei Fliessende und das kompositiorisch Gestaltete unspektakulär gut zusammen gehen. Ihre beiden Partner unterstützen die Bildhauerin der Tasten mit einem Sinn für Swing und einem Sensorium für das Klangmalerische.
"Gross angelegte Strukturen mit ausgeschriebenen Passagen und raffinierten Bruchstellen gehen unversehens in freiere Improvisationen über; die Musik wechselt zwischen swingenden, rockenden und zeitgenössischen 'geraden' Metren. Aber was immer die drei spielen, ob Komponiertes, jazzige Feger, Balladen oder Geräuschpassagen, immer spürt man Courvoisiers strengen Formwillen. Und bei aller Komplexität, nie hat man das Gefühl von Kopfgeburten. Das liegt auch daran, dass Gress und Wollesen weder Begleiter im konventionellen Sinn braver Timekeeper noch lärmige Ellenbögler sind, die sich in den Vordergrund spielen müssen." (Jazzthetik/Jazz'n'More 5 Sterne)