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 Do 1. Dez 2016 - 20:30 Uhr - GEMS ROBIN VERHEYEN QUARTET *A Look Beyond* ROBIN VERHEYEN (Soprano/TenorSax),
RUSS JOHNSON (Trumpet),
DREW GRESS (Bass),
JEFF DAVIS (Drums) Eine bestens eingespielte Besetzung, ein Viertel belgisch,
drei Viertel amerikanisch, hat sich der Saxophonist ROBIN VERHEYEN
zusammengestellt. Der vor allem am Sopransaxophon brillierende Musiker kann
schon mit Ende 20 auf eine beachtliche Vita zurückblicken. Mit 18 spielte
er in einer Bigband unter Leitung von Maria Schneider, mit 22 zog er nach
Paris, mit 23 nach New York, wo er immer noch lebt. In verschiedensten Jazzwettbewerben konnte er Preise als
bester Solist und für die beste Komposition einheimsen. Beide
Fähigkeiten kombiniert kann man auf Verheyens neuer CD auf dem Label
Challenge *A LOOK BEYOND* erleben. Wunderbar geschmeidig und warm klingt
diese Quartett-Aufnahme, die im berühmten Studio Systems Two in
Brooklyn entstanden ist. Das ist umso erstaunlicher, wenn man weiss,
was Robin Verheyen hier miteinander verschmelzen wollte, nämlich die
westafrikanische Musik des Senegal, wo er sich für eine längere
Zeit aufgehalten und gleich einen Teil der Musik dieses Albums geschrieben
hat, mit der Kompositionstechnik des französischen Avantgardisten Olivier
Messiaen. Die drei Amerikaner, mit denen er diese CD eingespielt hat,
meistern das ganz nonchalant: Da ist zum einen der Trompeter RUSS JOHNSON, dann
der Bassist DREW GRESS, der eine besonders wichtige Rolle spielt, weil weder
Klavier noch Gitarre in der Band sind, und zu guter Letzt der Schlagzeuger
JEFF DAVIS, der wirklich überall ist - wie Verheyen in den Liner Notes
versichert, ersetzt er gleich drei Drummer. Der Bezug auf Messiaen kommt nicht als Konsens in die
Gruppe, sondern als Komponente der musikalischen Sprache, die der Bandleader
pflegt. Und wenn man hört, wie etwa Jeff Davis am Schlagzeug agiert,
wie er Zeit pulsieren lässt und strukturiert, ohne ständig auf dem
Becken die Time zu markieren oder mit der Bassdrum auf den Offbeat zu hauen,
dann erschliesst sich die produktiv aufgelöste Arbeitsteilung in dieser
Band: Rhythmus, Klang, Harmonie sind hier nicht einfach voneinander zu
trennen. Ganz sicher keine CD zum Nebenherhören - um die wieder einmal
brillante Aufnahme zu geniessen, sollte man sich Musse gönnen. |
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